Tetra-Pak-Gelände in Heiligensee: Grünes Quartier statt Industriebrache

Berlin, 02. Oktober 2018

  • Zweitägige Ideenwerkstatt mit Anwohnern, Gewerbetreibenden und Politik
  • Ideen für neues Wohnquartier auf ehemaligem Tetra Pak-Gelände
  • Infrastruktur, Mobilität, Nahversorgung und Wohnformen standen im Fokus

Auf dem Gelände der ehemaligen Tetra Pak-Produktionsstätte in Berlin-Heiligensee soll ein grünes Wohnquartier entstehen. Das seit mehreren Jahren brachliegende Gewerbeareal am Nieder Neuendorfer See kann damit einer neuen Nutzung zugeführt werden. Dafür wurden die Änderung des Flächennutzungsplanes und der Prozess für ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Mit einer zweitätigen Ideenwerkstatt hat der Eigentümer und Projektentwickler Capital Bay nun den Auftakt für einen Dialog mit Anwohnern, Vereinen, Gewerbetreibenden und Bezirkspolitikern gesetzt.

„Wir wollen heute Ihre Wünsche und Ideen einsammeln und gemeinsam herausfinden, welche Nutzungsformen das neue Quartier künftig bereichern können“, betonte George Salden, Geschäftsführer (CEO) von Capital Bay zu Beginn der Ideenwerkstatt. „Wir haben als Berliner Unternehmen mit Sitz in Schöneberg unseren Fokus auf Berlin und bringen unsere Erfahrung in der Revitalisierung von Arealen ein“, erklärte Salden. Zentrales Ziel der bürgerbeteiligten Ideenwerkstatt sei es, die Ideen und Wünsche der Anwohner zu bündeln und als Impulse zur Quartiersentwicklung in die Gespräche mit dem Bezirk einzubringen.

Entlang verschiedener Thementische wurden zentrale Aspekte der Quartiersentwicklung angesprochen – darunter Infrastruktur, Mobilität, Nahversorgung, Wohnformen und Bebauungsarten. Übereinstimmend äußerten die Anwohner den Wunsch nach einer Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur insgesamt. So forderten zahlreiche Teilnehmer den weiteren Ausbau der S-Bahn in Richtung Berlin. Diskutiert wurden auch eine zusätzliche Bushaltestelle, Park-and-Ride-Stellplätze in der Nähe des S-Bahnhofs Heiligensee, ein Parkraumkonzept sowie Car-Sharing-Angebote in dem zukünftigen Quartier. „Es braucht ein intelligentes Mobilitätskonzept“, so die einmütige Meinung.

„Was macht Heiligensee so lebenswert und einzigartig? Wie lassen sich künftig Orte schaffen, um die Natur am Wasser erlebbar zu machen?“ – diese Fragen bildeten den Ausgangspunkt für einen lebendigen Austausch. Die Naturnähe mit Wasser, Wald und Wiesen, den hohen Freizeitwert mit Rad- und Wanderwegen sowie den dörflichen Charakter mit Großstadtanbindung machen aus Sicht der Teilnehmer die besondere Lebensqualität von Heiligensee aus. Dementsprechend wünschten sich die Anwohner einen öffentlichen Zugang zum Ufer des Nieder Neuendorfer Sees. Hierfür müsse eine Lösung im Einklang mit dem Naturschutz gefunden werden.
Im Hinblick auf die Nahversorgung fehlt es aus Sicht vieler Heiligenseer derzeit an Angeboten im Bereich Gastronomie, sowie Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung mit Ärzten, Apotheken sowie eine Drogerie. „Räume für Gemeinschaft und neue Treffpunkte im öffentlichen Raum schaffen“ – darin sehen die Anwohner eine weitere Chance der Quartiersentwicklung in Heiligensee.

Zukunftsweisend waren auch die Ideen zu den möglichen Wohnformen auf dem Areal. Zahlreiche Teilnehmer wünschten sich generationenübergreifende Wohnkonzepte für Jung und Alt, einen Anteil an geförderten Mietwohnungen sowie Möglichkeiten, Wohnen und Arbeiten in dem zukünftigen Quartier miteinander in Einklang zu bringen. Auch die Idee eines „Gemeinschaftsbüros“ als Anlaufstelle insbesondere für ältere Menschen stand auf der Agenda.

Eigentümer und Projektentwickler Capital Bay stellte den Teilnehmenden in Aussicht, auch nach der Ideenwerkstatt über die nächsten Planungsschritte zu informieren. Bis dahin sind allerdings noch weitere Gespräche mit dem Bezirk Reinickendorf zu führen.

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